Ratgeber Gehalt

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung 2024

So wird die Krankschreibung digital an Krankenkasse und Arbeitgeber weitergeleitet

Krankmeldung

Mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) wird die Digitalisierung im Gesundheitswesen unterstützt und vereinfacht und die früher in Papierform ausgeführten Verfahren ersetzt. Ein besonderer Vorteil für den Versicherten besteht darin, dass die eAU automatisch an den Arbeitgeber und die Krankenkasse übermittelt werden.

Bei einer Erkrankung, die eine Person daran hindert, ihrer Arbeit nachzugehen, kann ein Arzt oder eine Ärztin eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen, die dann normalerweise per Post an die Krankenkasse und den Arbeitgeber weitergeleitet wird. Dank des sicheren digitalen Netzwerks zum Austausch von Gesundheitsdaten (Telematikinfrastruktur), in dem Ärzte, Apotheken, Kliniken und Krankenkassen elektronisch verbunden sind, werden solche patientenbezogenen Daten einfacher übertragen. Zudem vereinfacht und digitalisiert die Telematikinfrastruktur papierbasierte Prozesse. Ein Beispiel hierfür ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU).

Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, auch “gelber Schein”, haben Sie bislang als ein Original mit zwei Durchschlägen erhalten. Das Original war für Ihre Krankenkasse bestimmt, jeweils ein Durchschlag für Ihre Unterlagen und Ihren Arbeitgeber. Waren Sie krank, mussten Sie die Dokumente bisher noch per Post an den Arbeitgeber und die Krankenkasse senden.

Übermittlung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung 

Die Krankschreibung, eine gelbe Bescheinigung in Papierform, besteht aus vier Teilen, wobei jeder der Bescheinigungen jeweils für den Arzt, den Patienten, die Krankenkasse und den Arbeitgeber bestimmt ist. Die Umsetzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) erfolgt in zwei Schritten, wobei auf die Bedürfnisse der vier Gruppen eingegangen wird.

Schritt 1: Meldung an die Krankenkasse

Beispiel AU für die Krankenkasse

Als Erstes muss die eAU von der Arztpraxis, in der sie ausgestellt wurde, an die Krankenkasse des Patienten elektronisch versendet werden.

Diese Nachricht enthält Angaben zu: – dem Namen der Person, die krankgeschrieben ist – dem Beginn und Ende der Krankschreibung – dem Datum, an dem die Krankheit von einem Arzt festgestellt wurde – ob es sich um eine Erstmeldung oder Folgemeldung handelt – ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Unfall oder eine Berufskrankheit der Grund für die Krankschreibung ist – welche Diagnose vorliegt

Seit Januar 2022 versenden Mediziner*innen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausschließlich digital an die Krankenkassen, wodurch die Notwendigkeit einer Papierbescheinigung entfällt.

Die gedruckten Durchschläge für die Arbeitgeber bestehen noch bis Anfang 2023 weiter. Das bedeutet für die Versicherten, dass sie bis zu diesem Zeitpunkt den Durchschlag an den Arbeitgeber weiterhin selbst in Papierform übersenden müssen.

Ab 2023 stellen die Krankenkassen den Arbeitgebern die von der Ärztin oder dem Arzt gemeldeten Informationen zum Abruf über eine gesicherte und verschlüsselte Datenverbindung zur Verfügung. Informationen zur Diagnose sind davon ausgenommen.

Für die eigenen Unterlagen bekommen Versicherte weiterhin einen Nachweis der Arbeitsunfähigkeit in Papierform.

Schritt 2: Meldung an den Arbeitgeber

Beispiel AU für die Arbeitgeber

Es wird bis Anfang 2023 verlangt, dass die Versicherten dem Arbeitgeber den gedruckten Durchschlag in Papierform bereitstellen. Das heißt, man muss die Dokumente bis dahin weiterhin selbst übermitteln.

Krankenkassen werden Unternehmen ab dem Jahr 2023 über eine geschützte und verschlüsselte Datenverbindung Zugang zu den vom Arzt gemeldeten Informationen über ihre Mitarbeiter geben. Hiervon ausgenommen sind Angaben zur Diagnose.

Versicherte bekommen nach wie vor einen Nachweis der Arbeitsunfähigkeit in Papierform für ihre Unterlagen.

Was passiert bei fehlender oder fehlerhafter technischer Ausstattung?

In der digitalen Übermittlung gibt es gelegentlich Probleme. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, erhalten Sie die Krankschreibung für die Krankenkasse auf Papier. Diese sieht etwas anders aus als die alte Bescheinigung, der Weg ist aber der gleiche: Sie müssen die Krankschreibung dann selbst – wie bisher auch – an Ihre Krankenkasse senden.

Vorteile der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Alle Beteiligten – Patienten, Ärzte, Krankenkassen und Arbeitgeber – profitieren von der Umstellung auf die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Die eAU wird sicher und schnell an die Krankenkasse und den Arbeitgeber übermittelt und Krankenversicherte benötigen in Zukunft nicht mehr, die Bescheinigung über Arbeitsunfähigkeit an ihre Krankenkasse oder den Arbeitgeber zu übermitteln.

Durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) werden Kosten im Vergleich zum Postweg reduziert. Der Arbeitgeber kann die eAU direkt nach der Ausstellung abrufen und somit den Krankenstand schneller in die Arbeitsplanung einbeziehen.

Zudem ermöglicht die eAU eine kontinuierliche Dokumentation der Krankheitszeiten bei den Krankenkassen, sodass Krankengeld stets korrekt und pünktlich ausgezahlt werden kann.

Ihre Datensicherheit bei der Krankmeldung

Ihre Privatsphäre wird geschützt, da Ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht per E-Mail oder WhatsApp an Ihre Krankenkasse weitergegeben wird. Ein sicherheitsorientiertes Netzwerk, die Telematikinfrastruktur, wird verwendet, um sensible Informationen zu speichern, wobei nur Personen oder Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen Zugang haben. Alle Nachrichten sind zudem besonders verschlüsselt.

Aktualisiert am 30. Januar 2024